ALGERIEN
Kunststoffhelm, vmtl. Rettungsdienst, ca. 1970er
Die Feuerwehren und Rettungsdienstorganisationen in Algerien nutzten und nutzen - wie in weiten Teilen Afrikas - Feuerwehrhelme nach französischem Vorbild. So wurde ca. in den 1970er/1980er Jahren auch der zu dieser Zeit in Frankreich gebräuchliche "Petit Colin"-Helm in Algerien verwendet. Interessant ist an diesem Helm die rote Farbgebung und das stirnseitig angebrachte Wappen. Der Helm ist in sehr gutem Zustand und wurde vermutlich von Sanitätseinheiten des Katastrophenschutzes genutzt.
Kunststoffhelm, CGF Gallet, Arzew, 1999
Arzew ist eine Hafenstadt in der Provinz Oran. Im dortigen Industriegebiet gibt es große Anlagen zur Verarbeitung von Flüssiggas. Die dortige Werkfeuerwehr oder Werksicherheit ("Securite Industrielle") verwendete Helme vom Typ Gallet F1 mit verchromter Helmschale und goldbedampftem Visier. Auf der Frontplatte ist ein Wappen angebracht.
ELFENBEINKÜSTE
Einsatzhelm der Polizei, Elfenbeinküste (Cotê d'ivoir), unbekanntes Alter
Während der Unruhen in dem afrikanischen Land wurde bis zum Ende der Revolution der Brandschutz, vor allem im Bezug auf die Aufrechterhaltung des Flugverkehrs, durch Polizeitruppen der Staatspolizei (unterstützt durch französische Marineeinheiten) sichergestellt. Die Ausrüstung wurde dafür größtenteils von der französischen Marine gestellt. Dort, wo am Helm normalerweise die Nummer des Polizeibeamten steht, befindet sich das Kürzel "SP", ausgeschrieben "Sapeur Pompiers", die französische Bezeichnung für "Feuerwehr". Darunter ist "Police" und das Staatswappen zu sehen. Dieser Helm ist der bislang einzige nicht reinrassige Feuerwehrhelm in der Sammlung.
MAROKKO
Stahlhelm, Adrian M33, 1950er
Ab Mitte der 1950er Jahre bis zur Einführung der Gallethelme in den späten 1980er Jahren wurden Stahlhelme nach französischem Vorbild, Typ Adrian M33, getragen. Die chromglänzenden Helme verfügen über einen aufgesetzten Kamm und stirnseitig über ein goldfarbenes Emblem, wie auch bei den französischen Vorbildern. Darauf zu sehen war ein rotes Pentagram als "Siegel des Salomon", welches bei diesem Helm nicht mehr vorhanden ist. Die arabische Schrift bedeutet übersetzt "Feuerwehr Marokko". Insgesamt ist der Helm in sehr gutem Zustand.
Dräger Gallet, Marokko, 1988
Die Feuerwehr in Marokko verwendet ebenfalls den Dräger Gallet. Diese Ausführung ist nahezu identisch mit der in Frankreich verwendeten Variante. So steht sogar auf der Frontplatte der Schriftzug "Sapeurs Pompiers", lediglich ergänzt um das eigene Wappen der Feuerwehr.
MSA Gallet, Marokko, 2004
Dieser Dräger Gallet wurde ebenfalls in Marokko getragen, ist aber in rot. Die goldene Frontplatte weist auch das Emblem der Feuerwehren dort auf. Die Bedeutung des Schriftzuges sowie auch der grünen Reflexstreifen kann leider nicht benannt werden. Der Helm verfügt weiterhin über ein vergoldetes Visier und eine Augenschutzbrille.
LYBIEN
Kunststoffhelm Betriebsfeuerwehr Wintershall Lybia, 1999
Wintershall ist einer der weltweit größten Erdöl- und Erdgaslieferanten und unterhält auch in Lybien Förderanlagen. Heute gehört Wintershall der BASF an. An jedem Standort weltweit betreibt der Konzern auch eine eigene Feuerwehr. Deren Angehörige tragen in Lybien diese roten Kunststoffhelme mit großflächigem Logo. Die Form erinnert stark an amerikanische Helme. Unter "Deutschland nach 1945" ist auch ein Exemplar aus einem deutschen Werk aus den 60er Jahren zu finden!
KENIA
Kunststoffhelm mit Visier aus Nairobi, ca. 2000
An der staatlichen Akademie für Feuerwehr- und Katastrophenschutz in Nairobi wurden um 2000 diese Helme vom Typ Cairns 660 mit Visier getragen. Das Visier scheint nicht original zu sein, augenscheinlich wurde später ein anderes Visier angebracht. Weil dieses nicht optimal passt, scheuert es beim Aufklappen oben am Kamm die schwarze Farbe leider ab.
SÜDAFRIKA
Kunststoffhelm aus Johannesburg, ca. 1980er
Ende der 1970er wurden bei der Feuerwehr in Johannesburg diese Kunststoffhelme in typischer US-Form getragen. Die US-Form kommt nicht von ungefähr: Der Hersteller ist die kanadische Firma "Safety Supply Company", Modell "Chieftain". Das Frontemblem ist hinter eine dünne, durchsichtige Plexiglasscheibe geklebt und mit dieser am Helm verschraubt. Es zeigt das Wappen der Feuerwehr, den Schriftzug "Johannesburg" sowie das lateinische Motto "Fortiter et Recte" ("mit Stärke und Recht").
TUNESIEN
Blechhelm aus Tunis, ca. 1980er
In Tunesien werden, durch früheren Einfluss Frankreichs auf das Land, Feuerwehrhelme nach französischem Vorbild verwendet. So kam in den 1980er Jahren auch hier der bekannte Blechhelm "M33" zum Einsatz. Während das Helmmodell im Rest des Landes in der Regel ohne Frontabzeichen getragen wurde, waren die Helme in der Hauptstadt Tunis mit einem kleinen Messingabzeichen ausgestattet. Weiterhin verfügt der Helm über einen umlaufenden Messingbördel rund um die Helmkante. Der Helm ist in sehr gutem Zustand.